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RudertechnikEinleitungÜber die Rudertechnik wird wohl immer viel zu diskutieren sein. Auch hier soll und kann keine optimale Bewegungsbeschreibung geliefert werden, dafür ist die Rudertechnik von zu vielen Variablen abhängig. So sind stets die körperlichen Voraussetzungen wie Körpergröße und Gewicht, die konditionellen (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit) und koordinativen Fähigkeiten, die Zielsetzung (Freizeitsport mit Wanderfahrten, Gesundheitstraining, Leistungssport), das zur Verfügung stehende Bootsmaterial und die sportwissenschaftliche Kenntnis der Trainer zu beachten. Zielvorstellungen für die RudertechnikAllgemeine Hinweise für die rudertechnische AusbildungAnfängerinnen und Anfänger sollten grundsätzlich zuerst das Skullen erlernen. Dabei sei folgende Handführung empfohlen:
Diese Orientierung gilt für den Durchzug und das Vorrollen. Große Diskrepanzen in der Schlagweite zwischen rechter und linker Hand sind zu vermeiden. Vor allem ist eine geringe Differenz im Einsatzwinkel anzustreben. Bei der Gestaltung des Bewegungsablaufs ist ein flüssiger und harmonischer Ablauf, ein ineinander übergehender Verlauf der Bewegung besonders wichtig. Jede ruckartige Körper- und Extremitätenbewegung beeinflußt den Vortrieb und Durchlauf des Boots negativ. Zielorientierung der BewegungsstrukturDie folgenden Orientierungen besitzen für das Skullen und Riemenrudern Gültigkeit. Auf die Besonderheiten des Riemenruderns wird in einem extra Abschnitt eingegangen. Aus einer weiten Auslage (Unterschenkel senkrecht, Oberkörpervorlage fast parallel zu den Oberschenkeln) beginnt aus dem Vorrollen ohne Verzögerung und ohne doppeltes Ausholen das Wasserfassen mit natürlich gestreckten Armen. Die Blätter werden bereits vor dem Einsatz durch ein leichtes Anheben der Hände bzw. der Arme, das in den Schultern etwas unterstützt wird, dem Wasser angenähert. Nach schnellem, senkrechtem und bugwärts spritzerlosem Einsetzen der Blätter wird durch das Öffnen des Hüftwinkels und leichtem Einsatz der Schultern beim Beginn des Beinstoßes sofort Druck aufgenommen. Der Körper wird bei beginnender Streckung des Hüftgelenks und der Beine mit natürlich gestreckten Armen fest zwischen Innenhebel und Stemmbrett eingespannt, so daß eine kontinuierliche Beschleunigung des Innenhebels bei gleichmäßigem Gegendruck am Stemmbrett erfolgen kann. Hauptfehler in dieser Phase:
Die notwendige Kopplung der Teilkörperkräfte für die weitere Beschleunigung des Innenhebels erfolgt durch eine zügige Streckung der Hüfte und Beine bei allmählichem Zurücknehmen des Oberkörpers und der Schultern. Die Arme werden erst dann aktiv gebeugt, wenn die Hände durch die Streckung des Hüftgelenks und der Beine in die Höhe der Knie gelangt sind. Die Beinstreckung wird in dieser Phase abgeschlossen. Hauptfehler in dieser Phase:
Der weitere Geschwindigkeitszuwachs der Innenhebel wird in der folgenden Phase vor allem durch die Beugung der Arme und Rücknahme der Schultern realisiert. Dabei wird der Oberkörper in einer Rücklage von etwa 110-120° stabilisiert. Der Rücken ist im Bereich der Lendenwirbelsäule, bei gerader Brustwirbelsäule, leicht gekrümmt. Die Innenhebel sind bis auf eine Daumenbreite zum unteren Rippenbogen zu führen. Skuller ziehen den Schlag mit gleich hohen Innenhebeln (rechts, links) aus. Die Ellenbogen werden nahe am Körper vorbeigeführt. Hauptfehler in dieser Phase:
Das Ausheben wird durch eine schnelle Endzugphase eingeleitet. Beim Ausheben drücken die Hände die Innenhebel leicht herunter und kippen in Handgelenk ab. Unmittelbar nach dem Ausheben der Blätter werden die Hände zügig bis zu den Knien geführt. Der Oberkörper folgt der Bewegung der Hände und wird flüssig aus der Rückenlage aufgerichtet. Erst nach dem Aufrichten des Oberkörpers setzt das Rollen ein. Der Rollvorgang erfolgt bewußt und entspannt. Die Geschwindigkeit des Rollens ist gleichbleibend, wobei die natürlich gestreckten Arme und der Oberkörper in die Vorlage gebracht werdende Umkehrbewegung erfolgt schnell und flüssig aus einer mittleren Vordehnung der Muskulatur. Hauptfehler in dieser Phase:
Besonderheiten des RiemenrudernsInfolge der mechanischen Unterschiede zwischen Skullen und Riemenrudern treten bei Übereinstimmung der Grundbewegungsabläufe folgende Abweichungen beim Riemenrudern auf: Beim Vorrollen folgt der Ruderer dem Innenhebel, so daß die Schulterquerachse in der Auslage fast parallel zum Innenhebel steht. Der Innenarm ist gestreckt und der Außenarm schließt mit dem Holmende ab. Hauptfehler :
Zielorientierungen der SchlagstrukturIn der Schlagstruktur ist auf den Vorderzugbetonten Schubschlag zu orientieren, d. h. bei Realisierung einer möglichst großen Schlagweite (Skull ca. 100-105°, Riemen ca. 80-85°) soll durch einen kontinuierlichen Anstieg der Innenhebelgeschwindigkeit die aufgenommene Kraft beim Blatteinsatz über den gesamten Schlag gebracht werden. Im einzelnen erfordert diese Orientierung: sofortige Druckaufnahme beim Wasserfassen mit steilem Anstieg der Dollenkraft bei 50-70° Ruderwinkel; Sicherung eines hohen Niveaus der Dollenkraft bei 70-110° Ruderwinkel durch die weitere Beschleunigung des Innenhebels; Steigerung der Schubwirkung ab 110° Ruderwinkel durch eine hohe Bewegungsgeschwindigkeit des Innenhebels bei stark abnehmender Kraftabgabe der Ruderinnen und Ruderer. SkullenDas Wasserfassen und die Druckaufnahme
Der Endzug und das Ausheben
RiemenrudernWasserfassen und Druckaufnahme
Der Mittelzug
Der Endzug
Das Vorrollen
Bilder zum SkullenAbb.: Konturogramm der idealtypischen Skullbewegung (nach Nolte) |
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